Mökki Riihiniemi - Ein neues Dach
- Patrick Vogel
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Nach langem Stillstand im Mökki sind wir endlich einen grossen Schritt vorwärts gekommen. Valentin, ein befreundeter Zimmermann der bei uns zu Besuch kam, half uns bei der Berechnung des neuen Daches, Dachpfetten, Sparren und zeichnete uns einen groben Aufbau des Daches. Da wir nicht wieder eine hängende Decke einziehen sondern die hohe Decke mit dem sichtbaren Schrägdach wollten, mussten wir die gesamte Dachkonstruktion austauschen. Die alten Dachsparren waren dafür nicht mehr hoch genug.
Stellte sich nur die Frage: Wo bekommen wir das ganze Holz her?
Da wir weit entfernt von einer grösseren Stadt leben ist es manchmal schwierig die gewünschten Materialien zu vernünftigen Preisen zu finden.
Nach endloser Recherche zu verfügbaren und bezahlbaren Produkten in der Umgebung kamen wir zum Schluss, dass wir andere Wege gehen müssen.
Im Oktober 2023 haben wir uns entschieden eine grosse Bandsäge zu kaufen, damit wir die Holzstämme aus dem dazugehörigen Wald aufschneiden und verarbeiten können. Nun sind wir in der Lage die Balken und Bretter aller Art und Grösse selbst zuzuschneiden.
Für die Bandsäge haben wir hier einen separaten Blogartikel erfasst.
Die neue Pfette für unser Dach wurde 26cm*13cm und 5.2m lang. Dies ist in etwa die max. Länge die wir mit der neuen Bandsäge verarbeiten können.
Wir haben diesen Balken schon im Winter geschnitten, damit er möglichst lange Zeit hat um zu trocknen und er beim Einbau nicht mehr so schwer ist. Trotz allem wussten wir, alleine kriegen wir den nicht nach oben.
Glücklicherweise wussten wir, auch dass eine grössere Gruppe von jungen starken Männer und Frauen im Sommer zu Besuch kommt und haben uns auf dieses Datum vorbereitet.
Auch die Sparren haben wir mal vorbereitet. Die äussersten Sparren, welche auf der Wandkonstruktion auflagen waren 20*10cm breit, die restlichen nur 20*6cm. Alle Sparren hatten zudem eine Länge von 4.5m.
Zum Glück haben wir sehr gute Freunde von der ganzen Welt und so halfen uns an diesem Dach abwechslungsweise nicht nur Alice und Roberto aus Italien sondern auch Anais aus den USA und Natascha und Steffi aus der Schweiz.
Zuerst haben wir das alte Dach abgerissen und entsorgt. Danach haben wir die Installation der neuen Pfette vorbereitet.
Mit tatkräftiger Unterstützung von vielen Händen gelang es uns die Dachpfette zu platzieren. Natürlich haben wir einen Berechnungsfehler begangen und mussten das ganze auf einer Seite um zusätzliche 7cm anheben. Die Deckenhöhe Innen ist nun ca. 50cm höher als vorher. Zudem ist das Dach neu mit 20cm (vorher 10cm) auch dicker isoliert. Bei der Montage der Dachsparren hatten wir unglaubliches Wetterglück. Natürlich haben wir das Dach jeden Tag wieder zugedeckt, was sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, trotzdem hat es nur wenige Male geregnet. Und auch dies nur in der Nacht. Die Dachsparren haben wir im Abstand so gesetzt, dass die bestellte Isolation ohne zuschneiden zwischen die Sparren passt. Alles in allem waren es 28 Stück, ein Knochenjob so ganz ohne Gerüst und Kran.
Nach der Dachkonstruktion kam der Dachaufbau an die Reihe.
Unterspannbahn welche direkt auf die Sparren getackert wurde.
Aufdopplung der Dachsparren ca. 2.5cm
Konterlattung ca.5cm
Blechdach
Für uns war die Montage der Unterspannbahn war ein riesiges Gefummel und für mich persönlich auch der Rest des Dachaufbaus ein riesen Stress. Ich wollte auf keinen Fall irgendwelche Löcher oder Falten in der Bahn. Auch das ganze gekraksel auf den Dachsparren war ziemlich nervenaufreibend, besonders weil weder wir noch unsere Helfer viel Erfahrung damit hatten. Für die Konterlattung haben wir die alten Dachsparren verwendet. So hatten wir weniger Abfall und mussten auch weniger neues Holz zuschneiden.
Kurz bevor wir das Dach komplett bedeckt hatten passierte das, wovor wir uns die ganze Zeit gefürchtet hatten. Ein Sturm zog auf und zog uns die grosse Plastikplane trotz guter Befestigung vom Dach. Obwohl wir die Folie wieder fixierten hatte die kurze Zeit im Regen ausgereicht um Teile des Mökkis zu fluten. Eigentlich wollten wir weder den Boden noch den Teil mit der Sauna erneuern, da wir ja nur sanft renovieren wollten. Nun war die Isolation von beidem durchnässt und die Entscheidung wohl gefallen.
Die Montage des Blechdaches war dann zwar eine sperrige Angelegenheit ging aber ziemlich zügig voran. Dann noch die seitlichen Abschlüsse und ein Gitternetz damit die Vögel sich kein Nest bauen können zwischen der Unterspannbahn und dem Blechdach.
Nun fehlte nur noch eines: der Kamin. Der lokale Kaminfeger hat uns aufgeklärt, dass der Kamin mind. 80cm höher sein muss als das Dach. Komischerweise waren es beim alten Dach auch nur 70cm... Wie auch immer. Da uns noch im selben Jahr Steffi, ein gelernter Maurer, mit seiner Familie besuchte, mussten wir uns darum fast keine Gedanken mehr machen. Innerhalb eines Tages war dann der neue Kamin aufgemauert und nachdem dann auch das Kaminblech befestigt und silikoniert wurde war das neue Dach vollkommen. Was für eine Erleichterung...
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