Unsere Kräuterschnecke, ein kleines Gartenprojekt mit großer Wirkung
- Patrick Vogel
- 23. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Es war schon lange mein Wunsch, viele verschiedene Kräuter im eigenen Garten zu haben. In Heimberg, unserem früheren Wohnort in der Schweiz, hatten Patrick und ich unseren ersten gemeinsamen Garten mit einer kleinen, aber feinen Kräuterecke. Um ehrlich zu sein: Die hat Patrick damals gepflegt. Und ich? Ich war einfach nur überglücklich, frische Kräuter direkt aus dem Garten in der Küche verwenden zu können. Das Beste daran: Viele Kräuter sind mehrjährig, man muss also nicht jedes Jahr bei null anfangen.
Vom Wunsch zur Wirklichkeit
Auch in Finnland wollten wir unbedingt wieder Kräuter im Garten. Doch im ersten Jahr waren wir voller Euphorie, hatten tausend Ideen und irgendwie rutschte das Kräuterbeet immer weiter nach hinten. Im zweiten Jahr hat Patrick dann eine „winzig kleine“ Ecke vorbereitet. Leider war sie recht verwildert, und für all die Kräuter, die er dort unterbringen wollte, war einfach zu wenig Platz. Und doch: Einige Pflanzen haben sich durchgesetzt. Dieses Jahr wachsen zum Beispiel zwei wunderbare Liebstöckel und kräftiger Salbei.
Aber ich habe die schöne Kräuterecke aus Heimberg so vermisst, dass ich im Winter beschloss: Ich baue eine Kräuterschnecke! Ein Element, welches typisch ist für die Permakultur und je mehr ich darüber gelesen habe, desto klarer wurde: Das schaffe ich!

Was ist eine Kräuterschnecke?
Eine Kräuterschnecke (auch Kräuterspirale genannt) ist ein spiralförmig angelegtes, leicht erhöhtes Beet. Sie schafft unterschiedliche Klimazonen auf kleinstem Raum, ideal für Kräuter mit verschiedensten Ansprüchen.
Die Spirale windet sich nach oben, bei uns aus Natursteinen gebaut, und beginnt unten mit einem feuchten, nährstoffreichen Bereich. Oben endet sie in einem trockenen, nährstoffarmen Bereich. Für jede Zone wird die Erde entsprechend angepasst mit Kompost, Sand oder Humus. Häufig wird unten sogar ein kleiner Teich integriert, um auch wasserliebende Pflanzen wie Brunnenkresse unterzubringen.
Warum sich eine Kräuterschnecke wirklich lohnt:
Verschiedene Klimazonen: Feucht & schattig bis trocken & sonnig, perfekt für unterschiedliche Kräuterarten.
Platzsparend & effizient: Der vertikale Aufbau nutzt die Fläche optimal.
Gut erreichbar: Kein Bücken, kein Umgraben, alles auf einem Blick.
Nachhaltig & naturnah: Fördert die Biodiversität und schafft Lebensraum für Insekten.
Und das Beste: Sie sieht einfach wunderschön aus!
Der Bau unserer Kräuterschnecke
Noch während der Schnee lag, zeigte ich Patrick, wo ich die Kräuterschnecke gerne hätte und betonte, dass ich sie dieses Mal nicht zu groß machen möchte. 😅
Kaum war der Schnee weg, startete ich mit einer unserer lieben Helferinnen. Wir zeichneten die Spirale ein und begannen, die oberste Erdschicht abzutragen. Als Patrick dazu kam, meinte er nur schmunzelnd: „Ich dachte, du wolltest es klein halten?“
Der Bau machte riesigen Spaß. Von unseren Nachbarn bekamen wir die alten Backsteine seines Ofens, die wir zerkleinerten und am Boden als Drainageschicht einarbeiteten. Nach drei, vier Tagen stand sie, unsere erste eigene Kräuterschnecke!
Dann hieß es nur noch: warten, bis das Wetter mitspielt und wir die Kräuter ansäen können.
Mittlerweile sprießen schon die ersten und ich freue mich riesig auf den Moment, wenn sie in voller Pracht steht!
Natürlich bin ich gespannt, wie viele davon den Winter überstehen und welche sich im nächsten Jahr von ganz allein wieder zeigen.
Ein riesiges Dankeschön
Ein ganz besonderer Dank geht an Sarina, unsere tolle Helferin, die mit uns geschaufelt, geschichtet und gebaut hat.
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